Angebote von Dirk Revenstorf

Träume sind ein Teil unserer kognitiven Verarbeitung. Sie benutzen eine andere Repräsentation als unsere gewöhnliche Sprache. Sie verwenden Bilder und Symbole in einer Form, die vermutlich phylogenetisch älter ist als die Sprache selbst. Traumanalyse stellt daher eine sinnvolle Ergänzung der kognitiven Therapie dar. Davon ausgehend, dass Träume der Abgleich von Tagesinformationen mit den schon gelernten Bewältigungsstrategien darstellen, gewähren sie einen nützlichen Einblick in die Themen und Verarbeitungsmechanismen, die für das Individuum momentan entscheidend sind. Für die therapeutische Arbeit lassen sich daraus Informationen und Ansatzpunkte für die therapeutische Begleitung des Veränderungsprozesses ableiten. Die Traumbearbeitung, die in diesem Seminar diskutiert wird basiert auf Methoden der Jungschen Traumanalyse und der Gestalttherapie. Außerdem werden die empirischen Grundlagen des Träumens erläutert.

Teilnehmende mögen bitte mindestens einen (alten oder neuen) Traum von sich zur Bearbeitung mitbringen und einen von einer anderen (nicht-teilnehmenden) Person: Klient*in oder Bekannte*r.

Literatur:
Adam, KU (2000)Therapeutisches Arbeiten mit Träumen, Heidelberg: Springer
Freud S (1961) Die Traumdeutung. Frankfurt/M: Fischer
Hall JA (1982) Arbeit mit Träumen in Klinik und Praxis. Paderborn: Junfermann
Jung CG (1990) Traum und Traumdeutung. München: dtv
Winson J (1986) Auf dem Boden der Träume. Weinheim Basel: Beltz
Wolf, FA (1997) Physik der Träume. Berlin: Biblos Verlag
Zimmer DE (1986) Schlafen und Träumen. Die Nachtseite unseres Lebens. Frankfurt: Ullstein

Hypnose stellt eins der ältesten medizinisch-psychologischen Verfahren dar. Hypnose hat zahlreiche Wandlungen in der Erscheinungsform durchgemacht. Die derzeitige Hypnotherapie ist eine flexible Form der Nutzung impliziter Informationsverarbeitung, die geeignet ist, Problemlöse-Prozesse zu fördern und dysfunktionale kognitiv-affektive Muster und Verhaltensmuster zu unterbrechen. Hypnotherapie als Sonderform der kognitiven Therapie ist in Kombination mit vielen Therapieformen anwendbar (etwa Verhaltenstherapie, Gestalttherapie, systemischer Therapie u.a.). Der Kurs befasst sich mit den Techniken der Hypnoseinduktion, der Einbettung der Hypnose in den Therapie-Ablauf sowie den verschiedenen Anwendungen der Hypnotherapie bei spezifischen Störungsbildern (Angststörungen, reaktive Depression, Gewohnheitsprobleme, posttraumatische Reaktionen) sowie Kontraindikationen. Neben der praktischen Einübung in einzelne Verfahren werden die empirische Wirksamkeitsforschung und die neurowissenschaftlichen Grundlagen der Hypnotherapie diskutiert.

Literatur:
Erickson MH, Rossi EL (1981) Hypnotherapie – Aufbau, Beispiele, Forschung. Pfeiffer, München
Halsband, U (2004) Hypnose und Hirn. Hypnose und Kognition, 21 (1&2)
Peter P,Kraiker Ch, Revenstorf D.(1991) Hypnose und Verhaltenstherapie. Huber Bern
Revenstorf D (1990) Klinische Hypnose. Springer, Heidelberg
Revenstorf D. & Peter B. (2000) Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Heidelberg: Springer.
Weitzenhoffer A The Practice of Hypnotism New York Wiley
Hammond DC Handbook of hypnotic suggestion and metaphors. New York Norton
Rhue JW, Lynn SJ & Kirsch I. (1993) Handbook of Clinical Hypnosis Washington, APA

Paartherapie unterscheidet sich von der individuellen Therapie dadurch, dass sie systemische Aspekte berücksichtigt und von der Familientherapie dadurch, dass sie ein Subsystem betrachtet, das durch Partnerwahl entstanden ist. Dieses Subsystem, die Paarbeziehung, bestand bereits vor den Kindern und dauert oft länger an, als diese im Hause sind. Ein Paar bildet daher ein relativ geschlossenes Einheit. Darüber hinaus findet sich das Paar durch eigene Wahl und in die gegenseitige Attraktion geht die individuelle Lerngeschichte ein. Indem das konflikthafte Verhalten auf individuellen Verhaltens-, Gefühls- und Denkmustern beruht, aber regelhaft aufeinander abgestimmt ist, sind die dabei auftretenden Beziehungsstörungen stabiler als individuelle dysfunktionale Reaktionen, da sie sich gegenseitig aufrecht erhalten. Der Inhalt dieses Kurses basiert auf Strategien der Verhaltensmodifikation (Reziprozität, Kommunikation, Sexualität), Gestalttherapie (Affektverschränkung), Kognitiver Therapie (irrationale Erwartungen), der systemischen Therapie (Regeln / Homöostase / Eskalation). In der biografischen Analyse wird der implizite Beziehungs-Kontrakt aufgedeckt, wobei davon ausgegangen wird, dass der Paarkonflikt eine gemeinsames Thema der Partner darstellt und die Partnerwahl die Bearbeitung einer liegen gebliebenen Entwicklungsaufgabe ermöglicht, sodass die Passung der Partnerwahl transparent wird.
Der Kurs baut sich aus inhaltlichen Einheiten auf, die jeweils aus Erläuterung Demonstration, praktischer Einübung und Diskussionen bestimmter Interventionen bestehen. Die Selbsterfahrung als simulierter Therapeut oder Klient wird dabei als didaktisches Vehikel genutzt.

Literatur:
Bader E. & Pearson PT (1988) The quest of the mythical mate. N:Y: Bruner & Mazel
Jacobson, N. & Gurman S.(1995) Clinical handbook of marital therapy. Bruner & Mazel
Kaiser, P (2000):Partnerwahl und Partnerschaft. Göttingen: Hogrefe
Revenstorf, D.(1999) Wenn das Glück zum Unglück wird. München beck
Schindler, L. Hahlweg, K & Revenstorf, D. (1998) Partnerschaftsproblem; Möglichkeiten der Bewältigung.Heidelberg: Springer
Schnarch, D. (1997) Passionate Marriage. New York: Owl book

Es gibt verschiedene Arten zu lernen. Belohnungs- und Bestrafungslernen kommt fast täglich vor, ohne dass wir viel darüber nachdenken: Wir machen etwas richtig oder falsch beim Autofahren, Ausfüllen von Formularen, Umgehen mit Computern und handeln in Zukunft wieder so oder lassen es, wenn nachteilige Folgen hatte. Reflexlernen dagegen findet sich vielfach im emotionalen Bereich. Wir geraten mit jemanden aneinander und regen uns auf – und das nächste Mal, wenn wir der Person begegnen, stellt sich reflexartig dieselbe Erregung ein, ohne dass es zu einer Auseinandersetzung kommt. So lernen wir durch Erfahrungen des Alltags. Es gibt auch Lernen, ohne dass wir handeln. Assoziatives Lernen z.B. kennen wir vom Vokabeln bimsen: immer wieder jeweils dieselben zwei Wörter in beiden Sprachen ansehen und auswendig lernen.
Daneben gibt es symbolisches Lernen, das darin besteht, dass wir eine Handlung in eine Vorstellung übersetzen. Rechnen mit Zahlen ist so ein Fall: Dabei benutzen wir die Arithmetik als spezielle Sprache. So ähnlich ist auch mit Geschichten, Parabeln, Anekdoten und gelegentlich auch Witzen. Es wird ein Sachverhalt in einen verfremdeten Kontext übersetzt und dort einer meist irrationalen Lösung zu geführt. Ziel ist nicht etwa die Rückübersetzung, sondern die Anregung assoziativer Suchprozesse. Damit können divergente Lösungsstrategien dort genutzt werden, wo die rationale Analyse ausgeschöpft ist.
Thema des Seminars ist die Nutzung von Symbolen. Es werden außerdem die Konstruktion homomorpher Metaphern sowie der Gebrauch von Verkettung und Einbettung von Geschichten eingeübt.

Literatur:
Barker P (1985) Using metaphors in psychotherapy. Brunner/Mazel, New York
Gordon D (1978) Therapeutic metaphors. Meta Publications, Cupertino CA
Lankton CH, Lankton SR (1989) Tales of enchantment. Goal-directed metaphors for adults and children intherapy. Brunner/Mazel, New York

Hypnose ist ein natürliches Phänomen, das geeignet ist, Körper und Psyche in eine Balance von Selbstschutz und Kontakt zur Umwelt zurück zu bringen. In hypnotischer Trance werden Grenzen wo nötig gestärkt und Grenzen zum Unbewussten, zum Körper und zum Anderen und zur Spiritualität gefördert. Hypnose ist eine medizinische und psychotherapeutische Form der Meditation, die sowohl unter Anleitung wie in der Selbstanwendung für Probleme wie Ängste, Süchte psychosomatische Probleme genutzt werden kann. Im Seminar werden Technikenzur Einleitung der Selbsthypnose sowie ihre Anwendung zur Verbesserung der Lebensqualität und Selbstheilung von körperlichen und psychischen Problemen vermittelt.

Literatur:
Revenstorf D. & Zeyer R (1999) Hypnose Lernen. Heidelberg: Carl Auer
Wilber, K. (1991). Wege zum Selbst. München: Goldmann.

Thema dieses Seminars ist der Affekt in der Steuerung von Handlungsentwurf und dessen Blockade im inneren Verarbeitungsprozess. Schwerpunkt dieses Seminars ist die Nutzung emotionaler Ressourcen und der körperliche Zugang dazu. Dazu dient die erlebnisnahe Bearbeitung von Wahrnehmung, Denken und Emotion in der körperlichen Reaktion. Entsprechende Techniken stellen die Gestalttherapie und die Körpertherapien zur Verfügung: Wahrnehmungsexperimente, Artikulation von intrapsychische Polarisierungen, Sonden, Abnehmen von Abwehr usw.. Kurze Trancezustände ermöglichen einerseits die Rekapitulation prägender Situationen in der Biografie und andererseits im Sinne von Achtsamkeit die Wahrnehmung des Körperwissens. Es kommen verbale und nonverbale Interventionen ebenso wie szenische Darstellungen zur Anwendung. Der Kurs bietet eine theoretische Einführung und eine praktische Einübung in einzelne Interventionsverfahren in der Selbsterfahrung.

Literatur:
Damasio, A (2003) Ich fühle also bin ich. List
Goleman D (1995) Emotionale Intelligenz. Goldmann
Greenberg LS, Safran ID (1987) Emotion in psychotherapy. Guilford, New York
Lowen, A.(1979) Bioenergetik, Hamburg: rororo
Marlock M, Weiss, H (2006) Handbuch der Körperpsychotherapie. Stuttgart: Schattauer
Perls F (1973) Grundlagen der Gestalt-Therapie. Einführung und Sitzungsprotokolle. Pfeiffer, München
Polster E, Polster M (1975) Gestalttherapie. Theorie und Praxis der integrativen Gestalttherapie, München
Kurtz, R (1989) Körperzentrierte Psychotherapie. Synthesis Verlag, Zürich
Sulz, S. (1997) Strategische Kurzzeittherapie. Cip- Medien, München

 

Seminartermine 2023 Dirk Revenstorf

Seminar

Termin

Ort

Kontaktadresse

Hypnose B8

Dezember 15.-16.

Graz MEG

polanz.burgstaller@aon.at

Seminartermine 2024 Dirk Revenstorf

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