
Curriculum Klinische Hypnose
Leitung: Dirk Revenstorf und Elsbeth Freudenfeld
Zugangsvoraussetzungen
Diese M.E.G.-Fortbildung setzt voraus, dass die Teilnehmer*innen in einer therapeutischen Grundrichtung geschult sind und daher hinreichendes therapeutisches Selbstverständnis, Selbsterfahrung und die nötigen Kenntnisse der Klinischen Psychologie und der Psychopathologie mitbringen.
Teilnahmeberechtigung
Das Curriculum „Klinische Hypnose“ der M.E.G. richtet sich an Personen, deren abgeschlossenes Studium gemäß den gesetzlichen Regelungen prinzipiell zur Approbation als Psychologische*r Psychotherapeut*in, Psychotherapeut*in für Kinder- und Jugendliche oder als Arzt befähigt (Medizin, Psychologie, Sozialwesen) und die beruflich im psychotherapeutischen Bereich tätig sind. Erwartet werden außerdem Kenntnisse der klinischen Psychologie sowie Selbsterfahrung und psychotherapeutische Vorerfahrungen. Studierende der Diplom-, Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Promotionsanwärter*innen entsprechender Studiengänge (s.o.) können dann teilnehmen, wenn sie nachweisbare Schwerpunkte auf hypnotherapeutische Themen in ihrer Abschlussarbeit setzen oder gesetzt haben.
Das Zertifikat der Fortbildung berechtigt, die Zusatzbezeichnung „Klinische Hypnose (M.E.G.) / Hypnotherapie“ zu führen. Da sich das Curriculum „Klinische Hypnose“ (KliHyp) als Fortbildung versteht, wird für die Erteilung des Zertifikats vorausgesetzt, dass die Teilnehmenden eine – von der M.E.G. anerkannte – psychotherapeutische Grundausbildung nachweisen. (Hinweis: Die Anerkennung als „Heilpraktiker für Psychotherapie“ ist nicht äquivalent zu einer psychotherapeutischen Grundausbildung).
Die Seminare und Supervisionen sind bei der Ärzte- und Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg akkreditiert.
Anwendungskurse (C-Kurse)
4 C-Seminare, die nach eigenem Interesse gewählt werden; z.B. Hypnose bei Angsterkrankungen, Schmerzbeeinflussung, Depressionen, im Leistungsbereich Raucherentwöhnung, Hypnose bei Psychosomatik (siehe Termine Klinische Hypnose)
Teilnehmendenbeitrag:
2 Tage: 330€ (290€ für MEG-Mitglieder) Freitag 14:00-20:30 Uhr, Samstag 09:00-17:00 Uhr
3-Tage: 430€ (400€ für MEG Mitglieder) Fr. 13:00-19:00 Uhr, Sa. 10:00-18:00 Uhr, So. 10:00-17:00 Uhr
Anwendungsseminare (C-Kurse) 2023/24
C6 Der Körper in der Hypnotherapie (Embodiment)
Dr. Dipl.-Psych. Reinhold Bartl
10.-11. November 2023
Zahlreiche differenzierte Theorien (Beispiel Polyvagaltheorie) und Methoden (Beispiel Somatic Experience) haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass der Körper in die Gestaltung psychotherapeutischer Prozesse wieder intensiver einbezogen wird.
Die moderne Hypnotherapie nach Milton Erickson gilt aktuell als eines der wichtigsten „Top-Down-Verfahren“ in der Psychotherapie. Die besonderen Art und Weise, wie die Ericksonsche Hypnotherapie körperliche Dysfunktionalitäten und Symptome aufgreift, sie für Menschen nutzbar macht und entwicklungsförderliche Prozesse unterstützt, ist Schwerpunkt des Seminars.
Das Seminar bietet für die psychotherapeutische Praxis rasch und wirksam übernehmbare Methoden, dem Körper, seinen Symptomen sowie vor allem auch seinem Wohlbefinden hilfreiche Aufmerksamkeit zu schenken und ein deutlich erweitertes Maß an Selbstwirksamkeit im Umgang mit organismischen Prozessen zu fördern.
Inhalte:
- Hypnotherapie als Top-Down-Verfahren zur Unterstützung körperlicher (Heilungs-) Prozesse – vom Gesamtorganismus mit Rationalität und Intuition bis auf die Ebene von Zellen und Genen
- Hypnotherapeutische Trancen – maßgeschneidert für körperliche Symptome wie chronische Schmerzen, Autoimmunerkrankungen, Entzündlichkeiten, intensives Angsterleben
- Relevante Symbolisierungen und Metaphern für körperliche Selbstsheilungsprozesse – wie diese entwickeln, wie diese nutzen?
- Therapeutisch anspruchsvolle Themen wie Scham, Schuld und Parentifizierung etc. – und wie dabei der Körper als „Wissensquelle“ genutzt werden kann
- Körperliche (Aus-)Wirkungen von Traumafolgestörungen – und deren körperliche „Identifikation“
- Körperübungen und spezifische Trancen für therapeutische Ziele
- Aktuelle Forschungsergebnisse zur Körper-Geist-Wechselwirkungen
Didaktik: Die Seminarinhalte werden in kurzen Theorieeinheiten, Demonstrationen und Übungseinheiten der Teilnehmer*Innen vermittelt. Das Seminar ist so gestaltet, dass auch Kolleg*Innen ohne explizite hypnotherapeutische Weiterbildung von dem Seminar profitieren können.
Reinhold Bartl ist Ausbilder der Milton Erickson Gesellschaft und leitet das Milton Erickson Institut Innsbruck. Ausbildungen in Gruppendynamik, Systemischer Therapie und Hypnotherapie. Er arbeitet als Psychotherapeut und Coach in eigener Praxis.
Schwerpunkte seiner Arbeit sind die therapeutische Zusammenarbeit mit Menschen mit langjährigen „schweren“ Störungen, KlientInnen mit psychosomatischen Störungen und chronischen Schmerzen sowie Sucht- und Erschöpfungserleben und Eskalationsdynamiken. Er arbeitet zudem als Coach von Führungskräften, SportlerInnen und Menschen in „Bühnenberufen“.
Kontakt: office@mei-innsbruck.at
C7 Hypnose in der Palliativversorgung und der ambulanten Begleitung sterbender Menschen
Dr. med. Wolfgang Schulze
24.-25. November 2023
Bei Menschen in der letzten Lebensphase beobachten wir – wie in anderen Krisensituationen – gehäuft Trance-Zustände. Daher wollen wir Sie – ob in Palliativversorgung oder Hospizarbeit tätig oder interessiert – herzlich einladen zu diesem Seminar. Thema wird also gelingende „Trance“-Kommunikation mit diesen Menschen sein. Dann wollen wir uns mit den faszinierenden Möglichkeiten in der Behandlung der typischen palliativmedizinischen Symptome beschäftigen, Symptomen auf allen Ebenen der Palliativmedizin – somatisch, psychisch, sozial und spirituell.
Wolfgang Schulze ist Facharzt für Strahlentherapie, Radiologie und Palliativmedizin, Chefarzt a.D., Master und Kursleiter Palliative Care, derzeit noch SAPV. Medizinische Hypnose M.E.G., Integration von Hypnotherapie in die Palliativmedizin sowie von Hypnose in die Strahlentherapie. Zahlreiche Kurse und etliche Buchbeiträge zu Hypnotherapie in der Palliativversorgung sowie weitere Lehrtätigkeiten.
Kontakt: wolfgang.schulze.dr@gmx.de
Anwendungsseminare (C-Kurse) 2024/25
C1 Selbstwert, Selbstwirksamkeit und Selbstakzeptanz
Dip. Psych. Frauke Niehues
23.-24. Februar 2024
Die Erhöhung des Selbstwerts ist ein Hauptanliegen vieler Klienten und hat großen Einfluss auf den gesamten Therapieerfolg. Der Umgang mit dem Thema gestaltet sich jedoch oft schwierig. Häufig hat man das Selbstwertgefühl des Klienten in einer Sitzung mit viel Energie aufgebaut, aber der Effekt ist bis zur nächsten Sitzung »verpufft«. Oder der Klient meldet rück: »Vom Kopf her weiß ich, dass ich etwas wert bin, aber ich kann es nicht fühlen«.
Im Seminar wird das Faktoren-Schichten Modell des Selbstwertes vorgestellt. Das Modell umfasst alle wesentlichen Aspekte, die das Selbstwertgefühl beeinflussen und setzt diese miteinander in Bezug. Hierdurch können die Ursache der Schwierigkeiten besser erkannt und die Methodik zur Behebung der Schwierigkeiten punktgenau ausgewählt und zusammengestellt werden. Die Arbeit mit dem Selbstwert gestaltet sich hierdurch nachhaltiger und effektiver.
Neben dem theoretischen Hintergrund bekommen Sie einen prall gefüllten Handwerkskoffer mit auf die einzelnen Aspekte zugeschnittenen Methoden an die Hand, durch die der Klient einen realistischen Selbstwert aufbauen, tatsächlich spüren und nachhaltig etablieren kann.
Hierzu gehören z.B. Visualisierungsmethoden, Impacttechniken, Metaphern, Geschichten, hilfreiche Gesprächsführungstechniken, Trancen u.a.
Frauke Niehues ist approbierte Psychotherapeutin in eigener Praxis und in der Personal- und Organisationsentwicklung tätig. Sie ist Dozentin an Universitäten, leitet gemeinsam mit Manfred Prior ein Fortbildungsinstitut, ist Herausgeberin der Reihe „Kompetenz!box“ im Junfermannverlag und führt ein Portal für Hoch-und Höchstbegabung. Darüber hinaus ist sie Gründerin des Spenden- und Gemeinschaftsprojekts „Methodenschatz“, in dem renommierte KollegInnen kostenfrei Methoden und Vorträge zur Verfügung stellen und soziale Projekte unterstützen. Einen Überblick über Ihre Angebote findet man unter www.frauke-niehues.net
C2 Hypnpotherapie in Lebenskrisen
Dipl. Psych. Dr. Stefan Junker
19.-20. April 2024
Menschen in Krisensituationen haben eine erhöhte Neigung zu Trancephänomenen, wie beispielsweise Dissoziation, Zeitverzerrung oder eine erhöhte Suggestibilität. In Lebenskrisen wird Neues geboren und Altes abgetrauert, Weichen für die Zukunft werden gestellt – und es wird an Abgründen entlang balanciert. Musterunterbrechungen, positive Suchprozesse, neue, ver-rückte Perspektiven und Frameverschiebungen, Ressourcenorientierung, bedeutungsvolle Rituale, Progression und Regression versprechen in Lebenskrisen von großem Wert zu sein.
Viele Gründe also, sich mit Hypnotherapie als Methode und auch als Haltungswerkezug der Wahl für Lebenskrisen auseinanderzusetzen – und genau das machen wir in diesem Workshop!
Wir werden uns damit beschäftigen, wie wir KlientInnen dabei helfen können, sich selbst neu zu erfinden und gute Wege zu finden, auch wenn scheinbar keine sichtbar sind. Es wird gezeigt werden, wie wir Menschen mit Hilfe der Hypnotherapie stärken und dabei unterstützen können, aus sich selbst heraus und über sich selbst hinaus zu wachsen und anstehende Lebensaufgaben zu bewältigen.
Stefan Junker ist Psychologischer Psychotherapeut und Ausbilder der Milton-Erickson-Gesellschaft. Er ist Lehrtherapeut für Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapie und Verhaltenstherapie, Lehrcoach, lehrender Supervisor und bildet an verschiedenen nationalen und internationalen Instituten aus. Für Hypnoseforschungen wurde er mit dem Georg-Gottlob-Preis des Berufsverbandes Deutscher Psychologen ausgezeichnet. Seit 2007 ist er in eigener Praxis bei Heidelberg niedergelassen. Er setzt sich schreibend für die Überwindung von Krisen und als Aktivist für Freiheit, Gleichberechtigung, Brückenbau und Demokratie ein.
Sein neuestes Projekt ist die Online-Selbsthilfe-Plattform http://www.couchnow.com, die sich für ein Recht auf mentale Gesundheit einsetzt.
Kontakt: http://www.doktorjunker.de
C3 Selbsthypnose
Dipl. Psych. Maria Schnell
21.-22. Juni 2024
Im Unterschied zu vielen Entspannungstechniken und Meditationsstrategien ist Selbsthypnose nicht nur ausgerichtet auf ein zur- Ruhe- kommen, ein zu- sich- selbst- finden, sondern impliziert den Wunsch nach persönlicher Entwicklung und Veränderung. Wesentlich dafür ist die Erfahrung ressourcevoller innerer Realitäten. Diese sind naturgemäß individuell, so dass es, um Selbsthypnose erfolgreich zu praktizieren, maßgeschneiderter Induktions- und Interventionsmethoden bedarf. Eingebettet in einen therapeutischen Prozess werden spezifische Strategien zur Bewältigung von psychosomatischen Symptomen, z.B. Schmerz, oder zur Entfaltung des Selbst und Stärkung des Wohlbefindens erarbeitet, die zuhause leicht umgesetzt werden können. Längerfristig praktizierte Selbshypnose kann damit einen „Handwerkskoffer für alle Lebenslagen“ umfassen.
Lernziele: TeilnehmerInnen erlernen ausgewählte Selbsthypnosestrategien, die auf persönliche und therapeutische Ziele ausgerichtet sind und an individuelle Ressourcen anknüpfen.
Inhaltlicher Ablauf: Nach einer theoretischen Einleitung werden zunächst Selbsttrancen in Verbindung mit dem Erleben von Ressourcesituationen geübt, z.B. „Garten der Heilung“ oder „Ort des Lachens“. Größeren Raum wird das Auffinden individuell bedeutsamer Suggestionen, Metaphern und Symbolisierungen einnehmen, die für die Bewältigung von Symptomen und für persönliches Wachstum genutzt werden können, z.B. als Komposition aus Schlüsselwörtern, kraftvollen Bildern und der Begegnung mit einem inneren Teil oder inneren Helfer.
Didaktische Mittel: Im Vordergrund steht das praktische Ausprobieren konkreter Vorgehensweisen. Fallbeispiele illustrieren den möglichen Selbsthypnotischen Prozess im Verlauf einer Therapie. Gemeinsamen Austausch, Einordnen und Reflektieren in der Gruppe ist erwünscht.
Hypnotherapeutin, Systemische Paar- und Familientherapeutin, Verhaltenstherapeutin; Niedergelassen als Psychologische Psychotherapeutin in Berlin; Ausbilderin und Supervisorin für Klinische Hypnose (M.E.G.); Leiterin der M.E.G.-Regionalgruppe Berlin-IfHE.
C4 Hypnotherapie bei Angststörungen
Dr. med. Christian Schwegler
19.-20 Juli 2024
Angst- und Panikstörungen machen in der psychotherapeutischen Praxis einen Großteil des Patientenklientels aus. Bisher werden in erster Linie Techniken aus dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie genutzt, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Diese Verfahren zeigen sich zwar häufig wirkungsvoll, sind aber zum einen für den Patienten mit vielen unangenehmen Konfrontationen verbunden und ziehen sich zum anderen teilweise über sehr lange Behandlungsverläufe. Dies liegt vermutlich zu einem großen Teil daran, dass die Problematik bei Angst und Panik-Störungen in erster Linie auf der emotionalen Ebene liegt. Diese emotionale Ebene lässt sich nur sehr schwer mit einer Therapie auf kognitiver Ebene behandeln. Es bietet sich daher an, diesen Erkrankungen mit einem emotionsfokussierten Psychotherapieverfahren wie der Hypnosetherapie zu begegnen. Hier bietet der Einsatz von Trancearbeit sehr gute Möglichkeiten den Emotionen Angst und Panik mit anderen, diese auflösenden, Emotionen zu begegnen.
In diesem Seminar werden verschiedene Techniken vorgestellt, demonstriert und dann in Kleingruppen geübt, mit denen eine positive Heilerwartung, Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit und tiefere Erkenntnisse über „die guten Gründe“ hinter der Angst gewonnen werden können.
Dr. med. Christian Schwegler ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Allgemeinmedizin, sowie Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin. Zunächst somatisch orientierte Ausbildung zum Praktischen Arzt, mit Schwerpunkt Rheumatologie und Erkrankungen des Immunsystems. Anschließend Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin und mehrjährige Arbeit im TCM Zentrum Konstanz. Angeregt durch die hypnotherapeutische Ausbildung bei Ortwin Meiss am MEI-Hamburg (2004) Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in der Schweiz. Seit 2007 Dozent für Traditionelle Chinesische Medizin, Hypnosetherapie und Medizinische Kommunikation. Von 2014 bis 2021 in eigener Praxis tätig. Seit 2015 Leiter des Schweizer Instituts für Medizinische Hypnose. 2022 Rückkehr nach Hamburg und Co-Leiter des MEI-Hamburg. Forschungsschwerpunkt Hypnosetherapie bei Krebserkrankungen.
Zurzeit angestellt bei den Psychiatrischen Diensten Baselland mir den Schwerpunkten Konsil- und Liaisonpsychiatrie, Hypnosetherapie, sowie Paar- und Familientherapie (Systemische Therapie).
christian.schwegler@pbl.ch
C5 Hypnotische Trauerbewältigung
Dipl. Psych. Roland Kachler
11.-12. Oktober 2024
Die Arbeit mit Trauernden ist immer noch vom psychoanalytischen Verständnis im Sinne eines „Loslassens“ geprägt. Bei schwerer Trauer fühlen sich Betroffene damit nicht verstanden.
In diesem Workshop soll dagegen eine hypnosystemische Trauerarbeit vorgestellt werden, die mit hypnotherapeutischen und imaginativen Methoden arbeitet. Trauer wird hier verstanden als kreative Beziehungskraft, die eine andere, innere Beziehung zum Verstorbenen unter der Bedingung der Abwesenheit leben will. Der Verstorbene ist dabei als eigener Ich-Zustand weiterhin präsent. Aus diesem Verständnis heraus wird der Betroffene unterstützt, einen sicheren Ort für den Verstorbenen zu finden.
Im Workshop werden die theoretischen Hintergründe dieser Trauerarbeit gezeigt, Imaginationen werden vorgestellt und mit kleinen Übungen wird das Vorgehen gelernt.
Roland Kachler, Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, Zertifizierte Transaktionsanalytiker CTA (P) (DGTA), Systemischer Paartherapeut, Supervisor, Klinische Hypnose (MEG), Fortbildungen in systemischen Ansätzen und in psychodynamisch-imaginativer Traumatherapie (PITT), Ego-State-Therapie bei W. Hartmann und M. Phillips; Mitarbeit an der Landesstelle für psychologische Beratung in Stuttgart; eigene psychotherapeutische Praxis; Vorträge und Workshops.
Autor von „Meine Trauer wird dich finden“, 2005 (2014: 13. Aufl.); „Damit aus meiner Trauer Liebe wird“, 2007 (4. Aufl.); „Wie ist das mit der …Trauer?“ (Kinderbuch), 2007 (2. Aufl.); „Meine Trauer geht – und du bleibst“, 2009 (4. Aufl.); Hypnosystemische Trauerbegleitung. Ein Leitfaden für die Praxis, 2014 (3. Auf.); Die Liebe feiern – Ein Jubiläumsbuch für Paare, 2011; Gemeinsam trauern – gemeinsam weiter lieben. Das Paarbuch für trauernde Eltern, 2013; In meinen Träumen finde ich dich – Wie Träume in der Trauer helfen, 2014; Die Therapie des Paar-Unbewussten. Ein tiefenpsychologisch-hypno-systemischer Ansatz, 2015.
C6 Hypnotherapie bei Zwangsstörungen
Dipl. Psych. Birgit Hilse
25.-26. Oktober 2024
Zwangsstörungen gelten allgemein als kompliziert und langwierig in der Behandlung. Etwa 2% der Bevölkerung sind davon betroffen. Meist beginnt die Erkrankung im Jugend- und frühen Erwachsenenalter. Die kognitive Verhaltenstherapie gilt in Fachkreisen als Therapie der Wahl. Klinische Erfahrungen zeigen allerdings, dass bei vielen Behandlungssuchenden mit Zwängen (und Therapeuten) der Widerstand gegenüber einer verhaltenstherapeutischen Konfrontationsbehandlung sehr groß ist und ein Therapieabbruch nicht selten die Folge ist. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Patienten mit einer Zwangsstörung spricht auf kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren nicht oder nur unzureichend an.
In dem Workshop soll gezeigt werden, dass sich Hypnotherapie gut für die Behandlung von Zwängen eignet. Hypnotische Interventionen lassen sich nicht nur problemlos mit verhaltenstherapeutischen Verfahren kombinieren, sondern stellen eine wirkungsvolle Ergänzung und Erweiterung dar, so dass auch Behandlungssuchende, die von den bisherigen therapeutischen Verfahren nicht profitieren, eine deutliche Besserung der Symptomatik erfahren können. Wesentliches Merkmal der Arbeit mit Hypnose liegt in der Ressourcenorientierung, was bedeutet, dass es nicht primär darum geht, störendes oder dysfunktionales Verhalten zu eliminieren, sondern dass Symptome als Ressourcen verstanden und genutzt werden und der Stärkung der Ich-Funktionen von Anfang an eine große Bedeutung zukommt.
Nach einer theoretischen Einführung zu bisherigen Forschungsergebnissen, verschiedenen Erscheinungsformen, Wesen und Funktionalität der Zwangsstörung werden die Möglichkeiten von hypnotherapeutischen Interventionen erläutert und in der praktischen Arbeit demonstriert und geübt.
Dabei werden u.a. folgende Techniken und Ansätze vorgestellt:
- Dehypnose – Vom Zwang in den Hier und Jetzt-Zustand
- Exploration in Trance, wenn dem Zwang nachgegeben wird (Entschlüsselung der Sprache und Funktion des Symptoms)
- Utilisation von Symptomen und Nutzung veränderter Perspektiven
- Selbsthypnose zur Selbstberuhigung und Selbststärkung,
- Symbolisierung des Zwangs und Distanzierung – Integration des Symptoms
- Problemlösen durch Zeitprogression, Aufbau von Alternativverhalten
- Kopieren von Ressourcen (Unterlassen des Zwangs im Ressourcen-Erlebnisrahmen, „Zulassen“ der Zwangsgedanken)
- Reizexposition nach dem Modell der Subjektkonstituierung (n. Hoffmann & Hofmann)
- Arbeit mit der Vergangenheit zur Bearbeitung zugrundeliegender Ursachen (Altersregression)
- Aufbau einer neuen Identität „ohne Zwänge“ (Zukunftsprogression)
- Ich-Stärkung
- Spezifische Metaphern und Geschichten zum Thema
Dipl.-Psych. Birgit Hilse, Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis, Aus- und Weiterbildungen in Hypnotherapie (M.E.G. und ESH), Verhaltenstherapie für Kinder- Jugendliche und Erwachsene, Gesprächspsychotherapie, Paartherapie. Leitung der Regionalstelle der M.E.G.- München mit Dr. Burkhard Peter, Ausbilderin und Vorstandsmitglied der M.E.G.
C7 Traum und Trance: Arbeit mit Träumen
Dr. Elsbeth Freudenfeld und Prof. Dr. Dirk Revenstorf
22.-23. November 2024
Träume sind älter als Sprache und bieten einen Einblick in unbewusste Verarbeitungsprozesse. Dabei werden aktuelle Erfahrungen mit vorhandenem Wissen abgeglichen. Es lassen sich daraus wertvolle Ansatzpunkte für die Therapie ableiten. In diesem Online-Seminar werden mitgebrachte Träume in systematischen Schritten betrachtet und ihre therapeutische Integration reflektiert. Unsere Traumbearbeitung basiert auf den Methoden der Psychologie von C.G. Jung, der Hypnose und Gestaltthera- pie. Auch werden empirische Grundlagen des Träumens erläutert.
Teilnehmende mögen bitte einen eigenen Traum von sich bereithalten und evtl. einen Patient*innentraum. Die Einführung der Methoden geschieht in Demos und Kleingruppen.
Dr. Elsbeth Freudenfeld ist Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis (Verhaltenstherapie, Hypnotherapie, Gestalttherapie, Körpertherapie, Integrale Psychotherapie nach Ken Wilber, Achtsamkeitstraining bei Jon Kabat-Zinn), acht Jahre Lehrtätigkeit in klinischer Psychologie/ Universität Tübingen, Ausbilderin der M.E.G., leitet mit Dirk Revenstorf die M.E.G. Regionalstelle Tübingen. Veröffentlichungen über Paarbeziehungen und Paartherapie.
Dirk Revenstorf, Prof. für klinische Psychologie, Uni Tübingen; appr. Psychotherapeut; spezialisiert auf Hypnotherapie und Paartherapie; Ausbildung in Gestalt- Hypno- und Körpertherapie sowie Verhaltenstherapie; ehemals Vorstand und Präsident der MH Erickson Ges.; Mitglied der Landes- und Bundes PK; Gründungsmitglied der Deutsch-Chinesischen Akadamie f. Psychotherapie. Lit.: 20 Bücher; 200 wissenschaftliche Artikel; Preise: Jean-Piaget-Award (Int. Ges. Hypnose), der Milton-Erickson-Ges., er American Association of Bodypsychotherapie.
Übersicht Termine C-Seminare für 2023
Datum | Titel | Leitung |
---|---|---|
21.-22. April 2023 | C2 Therapeutischer „Widerstand“ als Ressource | Mag. Martina Gross |
7.-8. Juli 2023 | C3 Hypnose für Aufgeweckte. Hypnotherapie bei Schlafstörungen | Dr. med. Heinz-Wilhelm Gössling |
21.-22. Juli 2023 | C4 Tieftrance und Posthypn. Suggestion bei Verhaltensproblemen und in der Psychosomatik | Prof. Dr. Dirk Revenstorf |
29. Sept-1. Oktober 2023 | C5 Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie (PITT) | Prof. Dr. med. Luise Reddemann |
10.-11. November 2023 | C6 Der Körper in der Hypnotherapie (Embodyment) | Dipl.-Psych. Dr. Reinhold Bartl |
24.-25. November 2023 | C7 Hypnose i. d. Palliativversorgung und der amb. Begleitung sterbender Menschen | Dr. med. Wolfgang Schulze |
Übersicht Termine C-Seminare für 2024
Datum | Titel | Leitung |
---|---|---|
23.-24. Februar 2024 | C1: Selbstwert, Selbstwirksamkeit und Selbstakzeptanz. | Dipl. Psych. Frauke Niehues |
19.-20. April 2024 | C2 Hypnotherapie in Lebenskrisen | Dipl. Psych. Dr. Stefan Junker |
21.-22. Juni 2024 | C3 Selbsthypnose | Dipl. Psych. Maria Schnell |
19.-20. Juli 2024 | C4: Hypnotherapie bei Angststörungen | Dr. med. Christian Schwegler |
11.-12. Oktober 2024 | C5: Hypnotische Trauerbewältigung | Dipl. Psych. Roland Kachler |
25.-26. Oktober 2024 | C6: Hypnotherapie bei Zwangsstörungen | Dipl. Psych. Birgit Hilse |
22.-23. November 2024 | C7: Traum und Trance: Arbeit mit Träumen | Dr. Elsbeth Freudenfeld und Prof. Dr. Dirk Revenstorf |